LibElle fliegt weiter!

Vom Pilotprojekt zum festen Angebot in der Opferhilfe

LibElle hat ihr Ziel erreicht: Nach vier Jahren Pilotphase wird das Angebot für Übergangswohnungen mit Begleitung weitergeführt.

Im Kanton Bern übernimmt ab dem 1. Mai 2026 die Stiftung gegen Gewalt an Frauen und Kindern das Angebot. Der Kanton finanziert die Weiterführung im Rahmen eines Leistungsvertrags.

Im Kanton Freiburg hat sich der Verein Solidarité femmes Fribourg / Frauenhaus Freiburg grundsätzlich bereit erklärt, das Angebot weiterzuführen, im Sinne des Handlungskonzepts II des Staatsrats (2025) zur Bekämpfung von Gewalt in Paarbeziehungen.

Damit wird LibElle, gegründet 2021, Teil der institutionellen Opferhilfe-Strukturen – ein grosser Erfolg für den Verein und für alle, die sich seit Jahren für das Thema engagieren.

Ein bewährtes Modell

LibElle bietet Frauen mit und ohne Kinder, die nach Gewalterfahrungen in ein Frauenhaus flüchten mussten, sicheren Wohnraum auf Zeit und professionelle Begleitung. Das Angebot schliesst eine kritische Lücke zwischen Schutzunterkunft und eigenständigem Wohnen. Aktuell stehen 7 Wohnungen in den Regionen Bern und Thun zur Verfügung; im Kanton Freiburg werden wieder Wohnungen aquiriert, sobald die Übergangsfinanzierung gesichert ist, geplant sind 3 Wohnungen.

Eine Evaluation im Jahr 2025 hat bestätigt, dass LibElle wirkt: Die Klientinnen berichten von einer deutlichen Verbesserung ihrer Lebensqualität, von Stabilisierung und von erfolgreicher sozialer und beruflicher Integration.

Die enge Zusammenarbeit mit Frauenhäusern, Sozialdiensten und Opferhilfeorganisationen sorgt dafür, dass Vermittlung und Begleitung gezielt und bedarfsgerecht erfolgen.

Zivilgesellschaftliches Engagement mit nachhaltiger Wirkung

Der Verein LibElle wurde 2021 von pensionierten Fachfrauen aus dem sozialen Bereich gegründet, die in ihrer Arbeit immer wieder eine Lücke im Unterstützungssystem für gewaltbetroffene Frauen feststellten. Zur Begleitung der Betroffenen wurden zwei Projektverantwortliche angestellt. Mit grossem freiwilligem Engagement und Unterstützung durch den Verein, durch Stiftungen, Matronatsmitglieder und private Spender:innen konnte so ein funktionierendes, wirksames Modell aufgebaut werden.

Nun übernehmen die Kantone Bern und Freiburg das Angebot als Teil der öffentlichen Opferhilfe. Damit wird sichtbar, dass zivilgesellschaftliches Engagement eine staatliche Aufgabe anstossen und verstetigen kann.

Die Bedeutung von Übergangslösungen wird auch im GREVIO-Bericht zur Umsetzung der Istanbul-Konvention in der Schweiz betont: Es braucht langfristige, koordinierte Angebote für gewaltbetroffene Frauen. Die Wichtigkeit von Anschlusslösungen hat jüngst auch die Konferenz der kantonalen Sozialdirektorinnen und Sozialdirektoren bekräftigt.

LibElle bleibt LibElle – das Angebot wird auch künftig unter demselben Namen weitergeführt. Bis zum Übergang wird der Verein LibElle die Umsetzung begleiten, um eine gute und stabile Übergabe sicherzustellen.

«Die Rückmeldungen der Frauen haben uns immer wieder bestätigt: mit Übergangswohnungen und einer temporären Begleitung werden Frauen dazu ermächtigt, mit ihren Kindern ein Leben ohne Gewalt zu führen», sagt Stefanie Ulrich, Präsidentin des Vereins LibElle. «Wir sind stolz, dass unser zivilgesellschaftliches Engagement nun in eine nachhaltige Lösung mündet.»

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Externe Evaluation unterstreicht Wirksamkeit von LibElle